Tschschschuuugggg, tschschuugg. Träge plätschern kleine Wellen an den Strand. Flirrend steht die Mittagshitze über dem Land und macht auch die Menschen träge. Hier vor den alten Fischerbooten haben sich nur wenige niedergelassen. Sie dösen in der heißen Sonne oder blicken auf das weite Meer. Kein Sonnenschirm bietet Schutz vor der Hitze. Der Sand kriecht in alle Poren. Auch der alte Fischer sitzt im blanken Sand, weiter hinten. Niemand beachtet ihn.

Es ist windstill. Kein Grashalm und keine Blume auf der sattgrünen bunten Sommerwiese bewegen sich. Ein paar Schmetterlinge flattern im warmen Sonnenschein.

"Wunderschön hier, nicht wahr?" Oliver beugt sich vor, um besser in den geöffneten Picknickkorb schauen zu können.

Fast geräuschlos glitt der letzte Nachtzug aus der Halle. Der Bahnsteig war leer, bis auf einen einzelnen Mann. Er hatte sich eine Zigarette angezündet und starrte dem Zug nach, dessen rote Schlusslichter rasch kleiner wurden. "Wieder nicht", murmelte Torben. Eine brennende Sehnsucht hatte ihn zu diesem letzten Zug getrieben. Er hatte auf ein Wunder gehofft, darauf, dass die Bilder der Vergangenheit wieder Wirklichkeit würden.

Als sie sich die Hände wusch, zeigte die große Uhr über der schweren weißen Tür neben dem Waschbecken auf halb Fünf. Das erste Licht der Morgendämmerung fiel durch das halb offene Fenster auf der anderen Seite des Raumes. Es nahm dem grellen Licht der Neonröhren in den vergitterten Kästen unter der hohen Decke den harten hellen Strahl. Nichts schmückte diesen Raum, der bis hoch unter die Decke mit hellen Fliesen gekachelt war.

Einst ließ sich Eva von der Schlange überreden, Adam die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis zu geben. Ob’s ein Apfel war? Jedenfalls hat diese Frucht den Menschen aus dem Paradies vertrieben. Hätte Adam nicht zugebissen, säßen wir heute noch dort, wo Harmonie und Eintracht herrschen, wo die Wiesen in üppiges Grün getaucht und die Felder voller Früchte sind, wo Schwerter nicht gebraucht werden, weil die Wölfe friedlich mit den Schafen hausen, wo niemand hungert und keiner übersättigt ist.