Kartoffeln, Äpfel, Karotten, Kohl, Lauch, Zwiebeln, Marmelade und eingewecktes Obst aus dem Garten für die Winterzeit werden immer seltener in kühlen Kellern eingelagert. Auch der Fliegenschrank für herrlich geräucherte Fleisch- und Wurstwaren ist „out“.
Gewichtiger Energieverbrauch
Die moderne Vorratshaltung begrenzt sich in erster Linie auf den Wocheneinkauf und auf Gefrierfach und Kühlschrank. Es ist ja immer alles in ausreichender Menge und guter Qualität zu haben. Zudem fehlen den meisten Wohnungen geeignete Lagerflächen. Wir leisten uns das, weil wir – wie der Agrarökonom Professor von Alvenkoven ausführt – über immer effizientere Systeme verfügen, die eine immer sicherere Grundversorgung gewährleisten – vorausgesetzt es gibt keinen Stromausfall.
Diese Systeme gliedern sich ein in Gesellschaftssysteme, die zunehmend mehr Energie zur Deckung ihres Lebensstandards benötigen, z.B. immer mehr Öl, Gas oder Strom verbrauchen. Das geht weit über die mikrowellenerhitzte Tiefkühlmahlzeit hinaus, doch die gehört ebenfalls dazu. Es gibt Wissenschaftler, die die Hypothese vertreten, je mehr Energie eine Gesellschaft verbrauche, desto häufiger litten ihre Mitglieder an Übergewicht. Und in der Tat: Die Nationen mit dem höchsten Energieverbrauch haben auch die meisten übergewichtigen Menschen.
Kapieren – nicht kopieren
Von der traditionellen Vorratshaltung können wir lernen. Auch wenn bevorraten heute nicht mehr heißt, sammeln und in Kellern zu horten, sondern eher bedeutet, im Überangebot eine energiebewußte Orientierung zu finden. Kartoffeln, Brot, Gemüse, Obst, Fleisch und frische Milch in ihrer einfach natürlich guten Qualität bieten beim wöchentlichen Einkauf eine hervorragende Energiebilanz – für den Bauch und für die Welt, in der wir leben. Vorausgesetzt, man hat gelernt, ihr enormes Potential zu nutzen und sie auf vielfältigste Weise köstlich zuzubereiten.